Am Freitag konnte an der Gewerblichen Schule Öhringen die partielle Sonnenfinsternis durch ein Teleskop beobachtet werden.

Schon früh am Morgen hat Lukas Eichhorn, Lehrer für Physik, Mathematik und Luft- und Raumfahrttechnik, ein großes Teleskop vor dem Eingang des Ochsenseegebäudes aufgebaut. Denn eines gibt es nicht jeden Tag – eine partielle Sonnenfinsternis – und das will schließlich beobachtet werden.

Bei dieser Art der Sonnenfinsternis schiebt sich der Mond, der sich ellipsenförmig um die Erde bewegt, zwischen Sonne und Erde und verdeckt die Sonne anteilig. Denn der Mond ist so weit von der Erde weg und befindet sich leicht außerhalb der Erde-Sonne-Verbindungslinie, sodass er nur seinen Halbschatten auf die Erde wirft. Das können wir als partielle, also teilhafte, Sonnenfinsternis beobachten. In Süddeutschland waren dieses Mal zwischen sechs und neun Prozent der Sonne verdeckt.

Im Vergleich zu einer totalen kommt die partielle Sonnenfinsternis relativ häufig vor, was sie aber nicht weniger unspektakulär macht. Vielleicht erinnert sich noch so mancher, dass die letzte totale Sonnenfinsternis in Deutschland im Jahr 1999 sichtbar war, als viele nach draußen stürmten und mit den speziellen Sonnenfinsternis-Brillen den sich verdunkelnden Ball am Himmel anblickten. Dies wird das nächste Mal erst wieder im Jahr 2081 möglich sein. Dagegen können wir im Oktober des nächsten Jahres erneut eine partielle Sonnenfinsternis beobachten.

Das Teleskop, das als Leihgerät vom Haus der Astronomie in Heidelberg schon das fünfte Jahr an der GSOE ist, sammelt die Lichtstrahlen, die die Sonne ins Teleskop wirft, und projiziert das Bild auf einen Projektionsschirm am unteren Ende des Teleskops. Hier wird also sichtbar gemacht, wie sich der Mond Millimeter um Millimeter vor die Sonne schiebt.

Bis zum späten Mittag haben alle Schülerinnen und Schüler, die am Teleskop vorbeiliefen, neugierige Blicke auf den Projektionsschirm geworfen und sich von Eichhorn erklären lassen, was genau geschieht. Auch Kolleginnen und Kollegen gingen in der fünften und sechsten Stunde mit ihren Klassen zum Teleskop und schauten sich die Sonnenfinsternis an. „Mit meinen LRT-lern (Schülerinnen und Schüler des Faches Luft- und Raumfahrttechnik, Anm. d. A.) aus der elften Klasse habe ich die partielle Sonnenfinsternis im Unterricht besprochen. Es ist toll, wenn man es den Schülern dann live zeigen kann“, erklärt Eichhorn. Dass seine Begeisterung für die Astronomie ansteckend ist, zeigt sich daran, dass tatsächlich zwei Schüler mit speziellen Sonnenfinsternis-Brillen aus dem Jahr 1999 kamen und so direkt in den Himmel schauen konnten.

An der GSOE ist einfach immer etwas los – und es ist klar, dass dann Lehrer wie Lukas Eichhorn die Gelegenheit ergreifen und das Geschehen im Weltall den Schülern vor dem Ochsenseegebäude auf die Erde holen. Wir freuen uns auf nächstes Jahr, wenn wir wieder eine partielle Sonnenfinsternis beobachten können – und dann schon mehr wissen, wenn wir auf den Projektionsschirm des Teleskops sehen und sich der Mond vor die Sonne schiebt.

Lehrer Lukas Eichhorn steht Rede und Antwort neben dem Teleskop. (Bild: Catalina Stickel)
(Bild: Catalina Stickel)
(Bild: Lukas Eichhorn)
(Bild: Lukas Eichhorn)