Fit für Industrie 4.0

 Lernfabriken an den Gewerblichen Schulen betriebsbereit

Die an den Gewerblichen Schulen in Künzelsau und Öhringen geplanten „Lernfabriken 4.0“ sind nun installiert. Die Beschaffung der 800.000 Euro teuren Anlagen war nur aufgrund eines Zuschusses der Innovationsregion Hohenlohe e.V. von knapp 75.000 Euro und durch die Gewährung von Fördermitteln des Landes Baden-Württemberg in Höhe von 345.000 Euro möglich.

An den Lernfabriken können für Schüler, Auszubildende und Mitarbeiter von Unternehmen praxisnah die komplexen Abläufe von Industrie 4.0-Prozessen dargestellt werden. Die Gewerblichen Schulen können so die Vernetzung moderner Produktionssysteme schülergerecht abbilden und die Ausbildung auf der Basis realer Industriestandards ausrichten. Bei der Konzeption der Lernfabriken wurden in Zusammenarbeit der Schulen mit der Wirtschaft die verschiedenen Ausbildungsgänge berücksichtigt.

„Passend zu den Lernfabriken wurden sogenannte Grundlagenlabore eingerichtet. An diesen wird Basiswissen rund um die Lernfabrik vermittelt, das direkt auf die Lernfabriken und deren Produktionssystem übertragbar ist. Über sogenannte Digitale Zwillinge können Anlagensegmente am Computer simuliert werden und erlauben Programmierungen und Testungen nach aktuellem Stand der Technik“, erklärt Sebastian Haak, Abteilungsleiter an der Gewerblichen Schule Künzelsau. „Mit der Anlage und den Grundlagenlaboren wird der Begriff ‚Industrie 4.0‘ für unsere Auszubildenden aller Berufe greifbar und anschaulich“, ergänzt der zuständige Abteilungsleiter der Gewerblichen Schule Öhringen, Moritz Keller. „Verwendet wird die normale Industrietechnologie, auf die Schülerinnen und Schüler auch später im Berufsalltag treffen.“

Der gegründete Beirat begleitet die Einrichtung und Weiterentwicklung der Lernfabriken. In einem zweiten Schritt sollen diese durch Module der Künstlichen Intelligenz (KI), Virtual Reality und Augmented Reality erweitert werden, um Hintergrundwissen und Anwendungsmöglichkeiten von KI praxisnah vermitteln zu können. Moritz Keller freut sich besonders über die KI-Erweiterungen: „In den Industriebetrieben, deren Auszubildende unsere Schule besuchen, kommen Komponenten wie Bildverarbeitung oder Virtual Reality immer mehr zum Einsatz. Hier an der Schule können Auszubildende ein Gefühl entwickeln, was hinter den oft vielfältig genutzten Begriffen steckt und welches Potenzial diese Technologien besitzen.“

Das Landratsamt Hohenlohekreis hat bereits im Februar 2021 einen Förderantrag auf Erweiterung der Lernfabriken gestellt. Die Förderzusage des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg liegt mittlerweile vor: Der Antrag wird mit einer Fördersumme in Höhe von 60.000 Euro unterstützt. Die Aufwendungen werden insgesamt bei rund 135.000 Euro liegen. Mit den Erweiterungen sind die Gewerblichen Schulen in Künzelsau und Öhringen bestens gerüstet für ihren Ausbildungsauftrag und die Sicherung der zukünftigen Fachkräfte für den Hohenlohekreis. „Wir Schulen freuen uns über die neu erworbene Möglichkeit, die Auszubildenden von morgen praxisorientiert auf ihre Zukunft vorzubereiten“, fasst Sebastian Haak zusammen.
Schulleiter Wolfgang Roll, Oberstudienrat Friedhelm Geck sowie Abteilungsleiter Moritz Keller werden von der Effizienzanalyse der "Lernfabrik 4.0" überzeugt.