Die GSOE in der 20 Uhr-Tagesschau / Hauptausgabe der Tagesschau!

Als am Montagmorgen 30.05.2022 16 gut gelaunte Schülerinnen und Schüler der Klasse TG13/2 mit ihren beiden Begleitlehrern in ihren kleinen aber feinen Reisebus der Firma Müller-Megerle stiegen, konnte noch niemand damit rechnen, mit welchem Höhepunkt die fünftägige Studienabschlussfahrt nach drei Jahren Technischem Gymnasium enden würde.

Die Busfahrt in den wunderschönen Sonnenaufgang führte die noch etwas schläfrige Reisegruppe mit mehreren kleinen Pausen vorbei an Nürnberg, Bayreuth, Hof, Leipzig und Potsdam in die Randbezirke von Berlin. Nach einer ausgiebigen Stärkung in der Mittagssonne trat man die letzte Etappe bis ans Ziel, dem Ostseecamp Seeblick in Rerik, an. Nach einem kurzen Einkaufsstopp stieg die Vorfreude und Anspannung mit jedem Kilometer, mit dem man sich dem Ziel näherte, an. Doch die Wege, die das Navi vorgab, wurden schmaler und schmaler, so dass Zweifel aufkamen, ob man wirklich richtig sei. Doch der Busfahrer Sascha manövrierte den Bus sicher durch die engsten Stellen und lieferte die aufgeregte Gruppe sicher gegen 17 Uhr im Camp ab. Sofort wurden die frisch renovierten 4-Personen-Bungalows kritisch in Augenschein genommen, für gut befunden und mit Leben gefüllt. Bevor zum ersten Mal der Grill für das gemeinsame Abendessen angefeuert wurde, erkundeten die Schülerinnen und Schüler das Camp und statteten der Ostsee einen ersten Besuch ab.

Nach einer teilweise sehr kurzen, aber ruhigen Nacht begab man sich am folgenden Tag auf den Weg in die Hansestadt Hamburg. An den St. Pauli Landungsbrücken wurde die Pause von vielen genutzt, um dem Hard Rock Cafe einen Besuch abzustatten oder die Aussicht auf den Hamburger Hafen zu genießen. Im Anschluss faszinierte ein Guide mit seinem Wissen zur Hafenlogistik und führte die Gruppe in die Geheimnisse der Speicherstadt ein. Die Technik hinter den Containerbrücken, Reachstackern und Portalhubwagen sowie die neuartigen AGVs (Automated Guided Vehicles) stieß auf großes Interesse. Das merkte der Guide an zahlreichen detaillierten Rückfragen. Dieser verabschiedete sich nach der Fahrt über die Köhlbrandbrücke und durch den Elbtunnel. Der nächste Höhepunkt fand im Stadtteil Finkenwerder statt. Die Besichtigung des Airbus-Werks Hamburg. Nach einer kurzen Einführung zur Geschichte des Werks in Hamburg und dem Portfolio von Airbus ging die Fahrt über das Gelände zur Endmontagelinie der A320-Familie. Dabei wurden die einzelnen Arbeitsschritte und die Arbeitsweise von Airbus erläutert. Im Anschluss ging es weiter zur Innenausstattung der A330- und A350-Flugzeuge, von denen nur Teile in Hamburg produziert und mit dem Beluga-Transportflugzeug an die anderen Airbus-Standorte transportiert werden. Den Abschluss der faszinierenden und beeindruckenden Tour bildete die riesige A380-Innenausstattungshalle, in die vier „Riesenairbus“ passen. Da die Produktion leider eingestellt wurde, konnte nur das Seitenleitwerk des größten Passagierflugzeugs der Welt besichtigt werden. Die Ausmaße der Halle konnten aber einen Eindruck der Gesamtgröße vermitteln. Nachdem der alte Elbtunnel durchschritten war, wurde vor der Fahrt ins Camp Hamburg noch genauer in Augenschein genommen, wobei sich die weltberühmte Reeperbahn großer Beliebtheit erfreute.

Am Mittwoch wurde die Zukunft der Energieversorgung im Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Greifswald erkundet. Bevor der Plasmareaktor Wendelstein 7-X in seiner beeindruckenden Größe hinter einer 1,5 Meter dicken Stahlwand besichtigt werden konnte, wurde die Funktionsweise eines Fusionsreaktors und dessen Arbeitsweise erläutert. Eine solche Ausstattung, wie sie im riesigen Kontrollraum mit seinen zahllosen Monitoren, der für die Vielzahl an Mitarbeiter immer noch zu klein dimensioniert wurde, vorhanden ist, hätten sich viele für den Online-Unterricht während der Corona-Pandemie gewünscht.

Die Mittagspause wurde in der Innenstadt von Stralsund verbracht, bevor es zur Überraschung der Reise ging. Vorbei an den MV-Werften, der JVA-Stralsund ging es zur Störtebeker Braumanufaktur. Ein Biersommelier erläuterte die Geschichte der Brauerei und führte die interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Kunst und die Besonderheiten des Bierbrauens ein. Nachdem die moderne Reinigungs- und Abfüllanlage genauestens betrachtet wurde, ging es ins Brauerei-Gasthaus. Dort wurden nach Anleitung und unter Erläuterung der verschiedenen Besonderheiten fünf unterschiedliche Biersorten verköstigt. Dabei reifte die Erkenntnis, dass hinter dem Bier tatsächlich eine Kunst steckt, die zahlreiche Überraschungen bereit hält. Leider hatte der Werksverkauf schon geschlossen, sodass keine Mitbringsel für die Heimat eingelagert werden konnten.

Der letzte Tag an der Ostsee war von der Stadt Schwerin geprägt. Bei der Besichtigung der Firma KGW konnten die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen, das sie in drei Jahren Mechatronik erworben hatten, einsetzen und den Leiter der technischen Vorbereitung beeindrucken. Es wurde die Produktion der Stahltürme von Windrädern unterschiedlicher Hersteller in Augenschein genommen. Die Formung der einzelnen Ringsegmente aus den ebenen 8 cm dicken Stahlplatten beeindruckte besonders. Im Anschluss ging es weiter zu unterschiedlichen Schweißstationen, einer riesigen Fräse, Sandstrahlkammer und Lackierhalle bis zum komplette Innenausbau mit Kabeln, Leitern und Aufzügen. Die Rückfahrt führte die Gruppe am wunderschönen Schweriner Schloss vorbei, bevor der Nachmittag meistens am Strand und der letzte Abend beim gemeinsamen Grillen verbracht wurde.

Nach dem Räumen der Bungalows und dem Laden des Busses ging es auf direktem Weg in die Bundeshauptstadt Berlin an den Platz der Republik. Der Reichstag war der letzte Programmpunkt einer erlebnisreichen Studienabschlussfahrt. Als die Sicherheitskontrolle geschafft war, faszinierte der Blick direkt in den Plenarsaal des Reichstages. An diesem besonderen Tag war die komplette Regierung und nahezu alle Mitglieder des Bundestags anwesend, wobei der Bundeskanzler zuerst nur von einer einzigen Person erspäht werden konnte. Die Nasen wurden an der Scheibe plattgedrückt, bevor die Aufregung stieg, als man auf die Besuchertribüne direkt neben der Regierung in den Plenarsaal durfte. Nachdem der Bundesfinanzminister Lindner zum Haushalt 2022 und Sondervermögen der Bundeswehr gesprochen hatte, der Bundesverteidigungsministerin Lamprecht ebenfalls gelauscht wurde, musste man die Tribüne nach ca. 50 Minuten leider vor der Rede von Bundesaußenministerin Baerbock verlassen. Jedoch hatte zu diesem Zeitpunkt noch niemand einen Verdacht, wie besonders dieser Plenarbesuch sein würde. Das anschließende Gespräch mit dem MdB Christian von Stetten, über dessen Büro dieser Besuch möglich wurde, zeigte das tiefgreifende politische Interesse der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler. Aufgrund zahlreicher namentlicher Abstimmungen an diesem Tag, musste das Gespräch nach 45 Minuten mit einem Gruppenbild beendet werden. Der Besuch der Reichstagskuppel mit einem atemberaubenden Blick über die Stadt Berlin bildete den Abschluss der 3,5-stündigen Berlinvisite. Die knurrenden Mägen wurden während einer ausgiebigen Pause direkt neben dem Flughafen Leipzig/Halle besänftigt, der den ukrainischen Riesentransportflugzeugen der Airline Antonov nach Kriegsbeginn inzwischen als Basis dient. Diese riesigen Flugzeuge konnten von der Ferne aus erspäht werden. Wohlgestärkt ging es auf die weitere Rückreise ins Hohenloher Land, das um 0:45 Uhr am Samstagmorgen sicher, vollzählig und voller neuer Eindrücke und Erlebnissen erreicht wurde.

Den größten Höhepunkt der erlebnisreichen und voller Highlights geprägten Studienabschlussfahrt erfuhren die Schülerinnen und Schüler der Klasse TG13/2 sowie die Begleitlehrer Herr Müller und Tutor Herr Eichhorn erst am folgenden Samstagvormittag. Die 20 Uhr-Ausgabe der Tagesschau hat am Freitag 03.06.2022 für ihren Titelbeitrag zum Sondervermögen der Bundeswehr ein Bild gewählt, auf dem die 18-köpfige Gruppe der GSOE zu sehen ist – Die GSOE hat es in die 20 Uhr-Tagesschau geschafft!!!